Konzept Medien & Informatik

Version 1.6 | 01. August 2023

Das ICT Konzept der Schule Bellmund ist unter cc Lizenz, was bedeutet:

Das Konzept kann frei verwendet werden (cc). Unser Name (by) muss angegeben werden. es darf nicht kommerziell (nc) genutzt werden und muss unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden (sa).

Idee und Konzeptgrundlage by Schule Konolfingen

Die ausführliche PDF Version und Begleitdokumente finden Sie hier:



Bildungsperspektiven

Konzept Medien & Informatik

“Die Informations- und Kommunikationstechnologien verändern unseren Alltag so grundlegend, dass auch Bildung und Wissen über den Bereich Medien und Informatik hinaus einer Wandlung unterliegen. So erfordert z.B. die Arbeitswelt zunehmend die Fähigkeit, komplexe Probleme in Kooperation mit anderen mittels Nutzung medialer Werkzeuge zu lösen, während andere Prozesse zunehmend automatisiert werden. Die Informationsflut und die Geschwindigkeit des technologischen und gesellschaftlichen Wandels erfordern grundlegende Orientierungsfähigkeit und lebenslanges Lernen. Solche Kompetenzen müssen bereits in der obligatorischen Schulzeit aufgebaut werden. Die gestiegene gesellschaftliche Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologien erfordert damit Anpassungen in allen Fachbereichen, auch im Sinne einer Stärkung überfachlicher Kompetenzen” (Lehrplan 21, AHB).

Analog und digital sind keine Gegensätze – Beim Neuentwurf der Schule geht es nicht darum, alles zu digitalisieren, denn analog und digital sind keine Gegensätze, die einander ausschliessen, sondern sich ganz im Gegenteil sinnvoll ergänzen können – vorausgesetzt beide Zugänge sind Teil eines umfassenden pädagogischen Konzeptes (vgl. Burow 2022).

Die Schule Bellmund orientiert sich an den 4 Kernkompetenzen für das 21. Jahrhundert, sowie an den Inhalten des Lehrplan 21 und den pädagogischen Leitsätzen der Schule Bellmund (als Vorstufe zum pädagogischen Konzept).


Lernen mit digitalen Medien: Kompetenzen fördern

Konzept Medien & Informatik

Welche Kompetenzen brauchen Kinder und Jugendliche, um in einer Welt voller Ungewissheiten bestehen zu können? Im Zusammenhang mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts werden oft vier Schlüsselkompetenzen genannt, die für die Bewältigung der aktuellen und künftigen Probleme als zentral angesehen werden: «Kommunikation», «Kreativität», «Kollaboration» und «Kritisches Denken».

Zeitgemässe Bildung zeichnet sich durch aktives, entdeckendes Lernen mit und über digitale Medien aus. Schüler*innen lernen SELBST zu denken, zu lernen und zu handeln. Sie setzen sich in Projekten mit echten Problemen auseinander und lernen, diese GEMEINSAM zu bewältigen. Sie werden in authentischen Lernsituationen herausgefordert, NEUES zu wagen und kreative Lösungen zu finden. Und sie lernen, miteinander konstruktiv zu kommunizieren, sich MITZUTEILEN und ihre eigene persönliche Stimme zu finden. Aufgrund ihrer sozialen und interaktiven Eigenschaften haben digitale Medien grosses Potenzial, kritisches Denken, Kollaboration, Kommunikation und Kreativität zu fördern. Dabei geht es nicht um den Einsatz digitaler Tools als Selbstzweck, sondern vielmehr darum, sie einzusetzen, um das eigene Lernen und Handeln zu reflektieren, mit Partner*innen produktiv zusammenzuarbeiten, Antworten auf eigene Fragen zu finden, kreativ zu sein, aktiv zu werden und Veränderungen zu bewirken, zu verstehen und verstanden zu werden (vgl. IQES Online).

Das ICT-Konzept ist mehr als die Auflistung von Geräten und die Ansammlung von Regeln: Es ist die Grundlage für das digitale Miteinander an der Schule Bellmund. Das vorliegende Konzept wird deshalb jährlich aktualisiert und erweitert.



Digitale Zielsetzungen der Schule Bellmund

ICT hat an der Schule Bellmund einen hohen Stellenwert und ist ein wichtiger Bestandteil im täglichen Unterricht, in der kollaborativen Zusammenarbeit und in der Planung.


Kritisches Denken – Digitale Identität

Konzept Medien & Informatik

Ein wichtiges Ziel der Lehrpersonen ist es, die Kinder und Jugendlichen bei der Findung ihrer digitalen Identität zu begleiten. Wir wollen eine Schulhauskultur pflegen, in der wir uns persönlich wie auch digital mit Respekt begegnen. Nicht die Anwenderkompetenzen stehen im Vordergrund, sondern der mündige und reflektierte Umgang mit digitalen Mitteln. Damit das gelingen kann, braucht es Regeln und Leitlinien, aber auch die Freiheit, Fehler zu machen und daraus lernen zu dürfen. Den Datenschutz und die Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler auch für heikle Themen nehmen wir sehr ernst. Wir wollen hinschauen und thematisieren, nicht moralisieren.


Selbstständigkeit

Konzept Medien & Informatik

Ein Schlüssel für die Schule besteht darin, Massnahmen umzusetzen, die das eigenständige Lernen der SchülerInnen fördern und Lehrkräfte zur personenbezogenen analogen und – bei Bedarf – auch digital unterstützten Lernberatung befähigen.


Kollaboration

Konzept Medien & Informatik

Die Google Workspace for Education Plus als Unterrichtsplattform stellt die Kooperation und den Austausch in den Mittelpunkt und treibt damit sowohl die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, wie auch die Unterrichtsentwicklung der Lehrpersonen voran. In der digitalen Zusammenarbeit können Unterrichtskonzepte besser überdacht und aktiv entwickelt werden. Nicht zu unterschätzen ist dabei der zeitliche Gewinn, den wir in die pädagogische Arbeit als Zeit mit den Kindern investieren können.


Kommunikation

Konzept Medien & Informatik

In einer unsicheren Welt mit Herausforderungen, die niemand allein bewältigen kann, sind Kooperations- und Kommunikationskompetenzen (lebens-)wichtig. Mit anderen zusammen Lösungen suchen. Perspektiven wechseln und sich in andere hineinversetzen. Persönliche Interessen einbringen und zugunsten gemeinsamer Ziele hintanstellen. Einander zuhören und sich Gehör verschaffen. Diese Fähigkeiten gehören nicht nur zu den wichtigen Future Skills des 21. Jahrhunderts, sondern sind ein Schlüssel für Lernprozesse, die Schüler*innen motivieren, weil es auf jeden und jede einzelne ankommt. Richtig eingesetzt bieten digitale Medien Chancen für gegenseitigen Austausch, für gemeinsame Verantwortungsübernahme und wechselseitige Unterstützung. Wenn digitale Medien in kooperative Lern- und Arbeitsformen eingebettet werden, stehen die Chancen gut, dass Kinder und Jugendliche voneinander, füreinander und miteinander lernen.


Kreativität

Konzept Medien & Informatik

Kreativität wird neben Kollaboration, Kommunikation und Kritischem Denken zu den Future Skills des 21. Jahrhunderts gezählt. Wer Neues schaffen will, muss Wissen verstehen und anwenden können. Er oder sie schafft sich damit eine Grundlage, um mit Ideen zu spielen und diese zu neuem Wissen zu kombinieren. Aber auch das Umgekehrte gilt: Grundlagenwissen lässt sich durch gestalterische Projekte erwerben, für deren erfolgreiche Realisierung es eben auch fundiertes Wissen braucht. Das angewandte Wissen beweist sich dann im Produkt, das funktioniert. Digitale Tools bieten für diesen zweiten Weg, für das Tüfteln, Erfinden und Entwickeln eine riesige Spielwiese, die zum Ausprobieren und Selbermachen einlädt. Die Spannweite ist gross: von spielerischen Einstiegen ins Programmieren, über einfachen Roboterbau, Arbeit mit LEDs, 3D-Modellierung und -Druck,  bis zu Foto- und Filmprojekten, – für jede Altersstufe und verschiedenste Interessen finden sich attraktive Angebote, die das kreative digitale und handwerkliche Gestalten fördern.


Pädagogische Arbeit

Konzept Medien & Informatik

Die Digitalisierung prägt nicht zuletzt auch die Art und das Selbstverständnis wie wir unterrichten: An die Stelle des Wissensmonopols tritt für die Lehrpersonen die Erfahrung und das Wissen, wie man Kinder und Jugendliche gewinnbringend und zielführend durch die Informationsflut begleiten kann.



Was Kinder im Medien & Informatik lernen sollen

Grundsätzlich werden die Ziele gemäss Modullehrplan “Medien und Informatik” im Lehrplan 21 (LP 21) den Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern der Volksschule in Form von Kompetenzen vorgegeben. Eine zentrale Kompetenz aus dem Modullehrplan “Medien und Informatik” wurde wie folgt formuliert: 

Schülerinnen und Schüler können an der Mediengesellschaft selbstbestimmt, kollaborativ, kreativ und mündig teilhaben und sich sachgerecht und sozial verantwortlich verhalten. 

Schülerinnen und Schüler können an der Mediengesellschaft selbstbestimmt, kreativ und mündig teilhaben und sich sachgerecht und sozial verantwortlich verhalten. Die 10 Leitsätze für das Verhalten im Internet sollen das Ich emotional ansprechen und zur Selbstverantwortung anregen. Sie werden an konkreten Inhalten im Unterricht auf allen Stufen immer wieder thematisiert, um die SuS zu sensibilisieren.



Schwerpunkte in den Zyklen


Zyklus 1: Kindergarten (KG) bis 2. Klasse

Konzept Medien & Informatik

Das Ziel der Integration von Medien & Informatik im Unterricht auf dieser Stufe besteht darin, die SuS zu einem sinnvollen Umgang mit digitalen Medien zu sensibilisieren. Dabei kann die Arbeit an einem Tablet durchaus zum Austausch zwischen Kind - Schule - Eltern führen. Der Einsatz von Tablets im Kindergarten ist nur punktuell - in der 1./2. Klasse im Zusammenhang mit ersten altersgerechten Lernplattformen - gedacht.


Zyklus 2: 3. - 6. Klasse

Konzept Medien & Informatik

Das Ziel der Integration von Medien & Informatik im Unterricht auf der Primarstufe besteht darin, den Schülerinnen und Schülern digitale Medien als Werkzeuge näherzubringen, die sie beim Lernen durchaus auch spielerisch unterstützen können. Zudem spielt die Sensibilisierung im Umgang mit dem Internet eine immer wichtigere Rolle. Die Entwicklung der eigenen digitalen Identität nimmt bei den meisten Kindern in diesem Alter ihren Anfang. Ab der 3. Klasse werden die Schülerinnen und Schülern in die Grundlagen der Arbeit am Computer eingeführt. Textverarbeitung, digitales Präsentieren, Recherchieren im Internet oder einfaches Bearbeiten von Bildern werden hier angewendet und thematisiert. Auch das Internet als Wissens- und Austauschplattform spielt im Unterricht eine zunehmend wichtigere Rolle. Ab der 5. Klasse werden die Kinder digital selbständiger und lernen schrittweise einen eigenen Account zu benutzen.

Alle Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse erhalten eine persönliche E-Mailadresse (vorname.n@schule-bellmund.ch) und somit eine digitale Identität für ihr eigenes Lernen. Diese Mailadresse begleitet die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende ihrer offiziellen Schulzeit in Bellmund.

Der Aufbruch in die digitale Selbständigkeit wird mit einer Projektwoche Medien & Informatik im Zyklus 2 im ersten Quartal unterstützt.

Konzept Medien & Informatik

Bellmund Klick
Die erlernten Anwendungskompetenzen werden von den Schülerinnen und Schülern im Bellmund Klick festgehalten.


Nutzungsvereinbarungen

Die Erziehungsberechtigten unterschreiben jährlich ab der 3. Klasse eine Kenntnisnahme zum Medien & Informatik Konzept der Schule Bellmund.

Schüler*innen ab der 5. Klasse bestätigen jährlich mit ihrer Unterschrift, dass sie die "7 Regeln für die Benützung des schuleigenen Chromebooks" sowie die "Leitsätze für einen sinnvollen, fairen und sicheren Umgang im und mit dem Internet" verstanden haben und verpflichten sich zum sorgfältigen Umgang mit dem Gerät.





Infrastruktur

Konzept Medien & Informatik

Die Infrastruktur basiert auf dem von uns erarbeiteten pädagogischen Konzept (z.Z. pädagogischen Leitsätzen), in dem das Verhältnis von analog zu digital so bestimmt ist, dass die Herausbildung der genannten Zukunftskompetenzen unterstützt wird. Zentral für eine gute Infrastruktur ist ein leistungsfähiges Netz und eine Ausstattung mit einem kompetenten Systemadministrator. Zudem ist darauf zu achten, dass gute Software und qualifizierte Fortbildungen an der Schule vorherrschen. Bei der Wahl der Endgeräte ist darauf zu achten, dass die Geräte möglichst immer aktuell sind und die Verwaltung der Geräte sich auf ein Minimum reduziert.


Technisches Konzept

Schülerinnen und Schüler auf dem Zyklus 1 arbeiten vorwiegend mit iPads. Ab dem Zyklus 2 erhalten alle Schülerinnen und Schüler ein eigenes Chromebook mit eigenem Profil (E-Mail Adresse und Login). Die Geräte lassen sich über das Google Education Upgrade (pro Gerät) verwalten.


Google Workspace for Education Plus

Bellmund ist bestrebt, möglichst mit Webtools zu arbeiten, was aber bedeutet, dass in der Cloud gearbeitet wird. Hierdurch werden mühsame Updates der Programme und sogar der Systeme ausgelagert. Die Schule Bellmund arbeitet bewusst mit Google Workspace for Education Plus (GWfE+) und Chromebooks als Geräte für SuS. So können Supportaufwände auf ein absolutes Minimum eingedämmt werden und eine äusserst hohe Betriebsbereitschaft im Unterricht kann sichergestellt werden.

Ab dem 3. Schuljahr werden die Schüler*innen mit einem persönlichen Login ausgerüstet. Hierfür werden lediglich Vorname und Name + die Domain “schule-bellmund.ch” an Google weitergeleitet.

Weitere Tools
Nebst den integrierten Diensten innerhalb der G-Workspace werden teils weitere Tools punktuell im Unterricht eingesetzt (die Auswahl der Apps nimmt mit höherem Schuljahr zu). Die Schule Bellmund nimmt die Dienste in der Tabelle in die schriftliche Zurkenntnisnahme mit den Eltern auf. Bei Diensten, für die Google SSO (single-sign-on) anbietet und bei Diensten, für die ein eigenes Login erstellt werden muss, wird darauf geachtet, dass bei der Registrierung nur die unbedingt nötigen Angaben und die E-Mail-Adresse der Schule (vorname.n@schule-bellmund.ch) verwendet werden.

Der SMI (Spezialist*in Medien & Informatik) der Schule Bellmund kann bestimmen, auf welche Haupt- und zusätzlichen Dienste ihre Nutzer zugreifen dürfen. Zusätzlich können Einschränkungen in den verschiedenen Diensten vorgenommen werden (z.B. dass Schülerinnen und Schüler keine Mails ausserhalb der Bildungseinrichtung "Schule Bellmund" erhalten können, keine Dateien mit Personen ausserhalb der Bildungseinrichtung "Schule Bellmund" geteilt werden können, Einschränkungen bei Videos auf Youtube etc.).


WLAN

Konzept Medien & Informatik

Die Schule verfügt über managebare WLAN-Netzwerke. So können via Webzugang Netzwerke für Lehrpersonen, für Schülerinnen und Schüler oder für Gäste eingerichtet werden. Diese lassen sich zudem zeitlich beschränken. Die Schülerinnen und Schüler haben kein Passwort für das Netzwerk der Schule.

 

Netzwerksicherheit
Das Schulnetzwerk der Schule Bellmund ist mit einer Firewall Zyxel USG110 und den zugehörigen Diensten (Anti-Spam, Anti Virus, Content Filter 2.0) geschützt. Die SafeSearch Funktion auf Google, Bing und Youtube ist zudem im gesamten Schulnetzwerk aktiviert. Technische Lösungen bieten keinen 100% Schutz. Deshalb ist es wichtig, laufend aktuelle pädagogischen Massnahmen zum Jugendmedienschutz im Unterricht einzubinden.